Geburt von Paola
Unsere kleine Paola, mein erstes Kind, kam am Mittwoch, den 26.01. um 21:10Uhr nach 35h Wehen bei uns daheim im Wohnzimmer vor dem Sofa auf die Welt, 8 Tage über ET. Als ich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt, war mir klar das mein Wunsch ist dieses Kind zu Hause in unserer kleinen Wohnung auf die Welt zu bringen. Die Betreuung durch die Schwangerschaft und die Geburt war eigentlich mit meiner anderen Hebamme Janna geplant, allerdings war sie auf einer Fortbildung, und genau zu diesem Zeitpunkt ging es los.
Am Montag war eine größere Menge Wasser, die ich meiner Meinung nach nicht halten konnte in die Toilette. Die PH-Tests waren nicht eindeutig, ob das ein Blasensprung war oder nicht, und es lief kein Wasser nach an welchem ich weitere Tests hätte machen können. Somit ist bis heute unklar ob die Fruchtblase zu diesem Zeitpunkt geplatzt ist oder angerissen oder nichts, auf jeden Fall gingen in dieser Nacht die Wehen leicht los. Ich spürte das sich die seit Tagen andauernden leichten Senkwehen, mit einem Ziehen im Bauch, mehr zu einem Ziehen im Rücken entwickelten. Ich hatte die ersten Wehen. Es zeichnete sich ab das die Geburt also stattfinden würde mit Sabine, die als Vertretung für meine ursprüngliche Hebamme eingesprungen war. Ich informierte Sabine über die Neuigkeiten in der Nacht am Dienstagmorgen, und sie kam dann Nachmittags mit einer Hebammenschülerin vorbei. Obwohl wir uns davor noch nie gesehen hatten, fühlte ich mich sofort aufgehoben und angekommen bei Sabine. Die Chemie hat sofort gestimmt. Wir haben etwas über die Schwangerschaft und meine Geburtswünsche gesprochen. Dann hat sie noch mein Baby getastet und war etwas verwundert, da sie sich noch nicht richtig ins Becken gesenkt hatte. Die Herztöne waren wunderbar. Daraufhin hat sie mich um das Becken hin massiert, was so gut tat, und wir sind dann so verblieben das wir einfach mal abwarten und schauen wie sich die Lage entwickelt. Gegen Abend wurden dann die Wehen etwas stärker, und ich bat meinen Mann den bereits aufgeblasenen Geburtspool mit Wasser zu befüllen. Ich verbrachte die ganze Nacht im Pool, die Wehen wurden stärker und regelmäßiger. Leider konnte ich nicht schlafen, was gut gewesen wäre um nochmal Kraft zu tanken.
Dann Mittags kamen Sabine und die Schülerin wieder vorbei um sich ein Bild vom Fortschritt machen zu können. Ich war erschöpft, Sabine merkte das und massierte mir die Füße, wodurch ich tatsächlich einschlafen konnte. Zu viert ruhten wir also eine Stunde auf dem Sofa, was mir so gut tat. Die Wehen hatten sich allerdings noch nicht so angehört als ob es demnächst soweit sei, obwohl sie bereits stärker und regelmäßiger kamen. Die Kleine hatte sich ebenfalls immer noch nicht ins Becken gesenkt. Wir stimmten uns ab, dass wir die Lage am Nachmittag weiter beobachten werden und abends um 19.30Uhr die beiden wiederkommen würden. Den Nachmittag über wurden die Wehen noch stärker und kamen jetzt mit einer Länge von 30Sek. sehr regelmäßig. Gegen 19Uhr fand ich zum ersten Mal grünes Fruchtwasser in der Binde. Sabine und die Schülerin waren bereits auf dem Weg zu uns, und als die beiden um 19.30Uhr bei uns eintrafen war klar, das Baby sollte jetzt so schnell wie möglich kommen. Der schnellste Weg war hier zu Hause. Jetzt untersuchte Sabine zum ersten Mal meinen Muttermund, dieser war vollständig eröffnet, was ich erst gar nicht glauben konnte. Allerdings hatte ich bereits Pressdrang, und die Kleine war jetzt im Becken.
Die Presswehen fühlten sich dann im Vergleich so gut an, und in verschiedenen Positionen (stehend, kniend, vornübergebeugt, etc.) war die Kleine nach 1,5h pressen auf der Welt. Ein blasses, schlappes Mädchen kam in einem Rutsch zur Welt. Jetzt war auch klar, warum sie sich erst so spät ins Becken gesenkt hatte, die Nabelschnur war zweimal um den Hals gewickelt wie wir später erfahren haben. Davon haben wir aber zu diesem Zeitpunkt nichts mitbekommen, Sabine wickelte die Schnur direkt ab und da lag sie auf dem Teppich, ein Wahnsinnsgefühl. Wir waren so erstaunt und überwältigt. Die Kleine hatte noch keinen Schrei von sich gegeben, da sie noch Schleim in Magen und Lunge hatte. Dies saugte Sabine ihr ab, und ganz langsam kam dann nach ein paar Minuten der erste Schrei aus ihren Lungen. Da die Nabelschnur die ganze Zeit pulsierte, hatte keiner Grund zur Sorge. Nach den ersten Schreien durfte ich die hochnehmen und uns wurde auf das Sofa geholfen, zum ersten Anlegen und Kuscheln. Nach zwei Stunden habe ich dann die Plazenta geboren, und wir haben diese dann auf dem Sofa gemeinsam angeschaut und kontrolliert, ob alles vollständig war. Sabine hat uns alles erklärt, so interessant. Dann hat der Papa die Nabelschnur durchgeschnitten, ich wurde noch genäht und die beiden haben mich noch unter die Dusche begleitet, während die Kleine beim Papa blieb. Nach der Dusche sind wir direkt ins Bett gekuschelt, am Bettrand hat Sabine noch die U1 gemacht, und um 00:30Uhr haben uns die beiden dann wieder verlassen.
Sabine, deine Art und Weise wie du den Raum betreten hast und ich sofort ein Gefühl der Entspannung und Geborgenheit bekommen habe, hat mir zu meiner persönlichen selbstbestimmten Traumgeburt verholfen. Dafür sind wir dir so dankbar.
Svenja, Enzo & Paola
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