Geburt von Henry
Liebe Sabine,
als ich zum zweiten Mal schwanger wurde, war mir direkt klar, dass ich diese Geburt anders gestalten
wollte als die erste im Krankenhaus. Die Idee einer Geburt zuhause hat mir gefallen und auch mein
Mann war sofort mit an Bord (ganz im Gegenteil zu meinen Eltern 😊). Wir hatten das riesige Glück,
dass du dich unserer angenommen hast und schon beim ersten Gesprächstermin wusste ich, dass ich
mich mit dir an meiner Seite wohlfühlen werde. Die Tatsache, dass ich in dieser Schwangerschaft
nicht stundenlang beim Arzt sitzen musste, sondern du mich auch in der Vorsorge zuhause begleitet
hast, fand ich überraschend und großartig. So konntest du mich und meine Familie kennenlernen und
schon bald hat mein großer Sohn Tom nachgefragt, „wann die Sabine denn endlich mal wieder
kommt“ 😊. Ich habe mich in den Monaten der Schwangerschaft rundum sicher, kompetent,
einfühlsam und gut gelaunt begleitet gefühlt.
So gingen die Monate ins Land und endlich war es soweit, Henry kündigte sich an! Nachdem ich
nachts schon viel wach war und Wehen entspannt veratmet hatte, mein Großer bei Oma
untergebracht war und ich wie ein Igel im Winterschlaf eingemummelt unter einer Decke lag, kamst
du mittags mit deiner Studentin munter und entspannt (wie immer) hereingeschneit. Was ich
wunderbar fand war, dass du dich zuerst einmal nur still zu mir gesetzt hast. Mich ganz in Ruhe
gelassen hast. Ihr habt gemütlich mit meinem Mann den Pool aufgebaut und dann zusammen Kaffee
getrunken, während ich in meiner „Höhle“ mit mir und Henrys Weg in die Welt beschäftigt war. Ich
muss immer noch schmunzeln, wenn ich daran denke!
Es ging wenig voran und die Wehen wurden viel flacher, daher haben wir gemeinsam besprochen,
dass du erst mal bei einer anderen Familie reinschaust und wir uns melden, wenn sich wieder was
tut. Das hat mir sehr viel Druck genommen, dass „es jetzt mal losgehen muss“ und wir haben
entspannt zu Abend gegessen und es uns auf dem Sofa gemütlich gemacht…und siehe da! Jetzt ging
es tatsächlich los! Als ich um 21 Uhr wieder im Pool lag, meine Hypnose auf den Ohren und richtig
erfreut, dass die Wehen kraftvoll kamen, warst du mit deiner fleißigen Studentin wieder bei uns. Wie
gehabt: ruhig, zurückgenommen, aber vollkommen präsent und unterstützend, als ich nicht mehr
weiterwusste. Ich bin immer noch so glücklich, dass du mich (wie in den Gesprächen zuvor
besprochen) in Ruhe auf mein Gefühl und meinen Körper hast hören lassen. Das war unglaublich
ermächtigend für mich. Auch dein Nickerchen zwischendurch hat mir das Gefühl gegeben, dass alles
genau so läuft, wie es sein soll.
Als ich doch unruhig und ungeduldig wurde, hast du dich zu mir gesetzt, meine Hand gehalten und
mich durchgeführt. Und in der letzten schweren Phase, warst du sehr kraftvoll da und hast mich
durch die letzten Wehen begleitet, bis ich selbst Henrys Kopf und dann den ganzen wundervollen
Rest in den Händen halten konnte. Was für ein Erlebnis!
Auch die Nachsorge hätte man sich nicht liebevoller und unterstützender wünschen können. Du und
deine Schülerin habt uns erst verlassen, als Henry untersucht, ich an ein paar kleinen Schürfwunden
genäht, alles aufgeräumt und wir als Familie ins Bett gepackt waren. Wohlgefühl rundum.
Rückblickend hätte ich mich immer wieder für eine Geburt zuhause mit dir an unserer Seite
entschieden – und sollten wir noch ein Kind bekommen, wird meine erste Nachricht an dich gehen (in
der Hoffnung, dich wieder mit an Bord zu haben 😊)
Vielen lieben Dank für alles, Sabine!
Nina, Markus, Tom und Henry