Geburt von Skara
Unsere Skara ist nun schon fast 10 Monate alt - sie hat am 04.08.2019 das Licht der Welt erblickt und uns somit das größte Geschenk und Wunder erleben lassen! Ich denke noch häufig an die Schwangerschaft und auch die Geburt zurück. Während der Schwangerschaft ging es mir überwiegend gut, bis auf „normale“ Schwangerschaftswehwehchen wie Übelkeit in den ersten Wochen, Sodbrennen und Wassereinlagerungen.
Schon bevor ich überhaupt schwanger war habe ich oft darüber nachgedacht, wie wohl meine erste Geburt sein würde und ich hatte schon immer großen Respekt davor. Durch eine gute Freundin, die inzwischen selbst Hebamme ist, bin ich auf Hausgeburten aufmerksam geworden. Im ersten Moment hatte ich dieselbe Reaktion wie auch viele in meinem Umfeld: „das ist doch total gefährlich, was ist, wenn dann was unter der Geburt passiert?“; „das wird eine riesen Sauerei“; „und was ist mit Ärzten?“. Als ich dann schwanger war, wollte ich mich genauer über die Möglichkeiten einer Geburt außerhalb des Krankenhauses informieren. Mein Mann und ich sind daher zu einem Infoabend ins Geburtshaus nach Backnang gefahren. Nach diesem Abend war für mich klar, dass ich mir eine Hausgeburt wünsche, wenn die Schwangerschaft komplikationsfrei verläuft. Mithilfe unserer Freundin haben wir Sabine als unsere Hausgeburtshebamme gewinnen können und somit den Weg ab dem 3. Monat der Schwangerschaft gemeinsam gehen können. Wir haben gemeinsam die Vorsorgen gemacht, bei denen ich besonders die intensive Zeit, die sich Sabine genommen hat, sehr geschätzt habe! Das Abtasten fand ich immer besonders schön und ich konnte eine bessere Bindung zu meinem Bauch und unserem Baby aufbauen. Das war ein großer Unterschied zum Ultraschall beim Frauenarzt und es faszinierte mich jedes Mal, wie Sabine ertasten konnte, wie unser Baby in meinem Bauch lag.
Mit jedem Termin war ich aber auch froh immer näher an die Geburt zu kommen, obwohl ich nach wie vor großen Respekt davor hatte. Ich habe versucht mein Vertrauen in meinen Körper zu setzen und mir gesagt, dass er dafür geschaffen ist - und daher schaffe ich es auch! Als dann der ET erreicht war und ich schon ein paar Tage drüber war wurde ich etwas ungeduldig, da ich den Bauch endlich loswerden und unser Baby kennenlernen wollte. Neun Tage nach dem errechneten Termin war es dann soweit. Ich habe freitagnachts leichte Wehen bekommen, konnte aber noch gut schlafen. Den ganzen Samstagvormittag über ging es dann so weiter, mit noch langen Abständen zwischen den Wehen. Ich habe mich ausgeruht, mein Mann ist in die Arbeit gegangen und wir haben versucht ruhig zu bleiben. Ab ca. 15 Uhr wurden die Wehen dann regelmäßiger und intensiver. Abends um 18Uhr habe ich dann Sabine informiert und sie war gegen 20 Uhr bei uns zu Hause. Auch meine Freundin, die inzwischen selbst Hebamme ist, informierten wir und sie kam dazu. Meine Wehen waren schon sehr stark und kamen in kurzen, regelmäßigen Abständen. Sabine hörte immer wieder den Herzschlag unseres Babys, hat mich aber ansonsten in Ruhe meine Wehen verarbeiten lassen. Die Atmosphäre war sehr entspannt und ich war unglaublich dankbar, nicht ins Krankenhaus fahren zu müssen. Ich war in meiner vertrauten Umgebung, konnte mich frei bewegen und alles tun was mir gut tat! Gegen 23 Uhr haben Sabine und mein Mann dann angefangen den Geburtspool aufzubauen. Bis dahin ging es mir gut und ich konnte die Wehen gut verarbeiten. Als ich dann in den Geburtspool bin, ist nach ein paar Wehen meine Fruchtblase geplatzt. Ab diesem Moment war es für mich sehr heftig, schmerzhaft und ich wollte es nur noch hinter mich bringen! Mein Körper hat mir rasch das Bedürfnis gegeben mitzuschieben und ich war überwältigt, welche Kräfte er hierbei entwickelte. Während der Pausen habe ich dann neue Kraft getankt, mir bewusst gemacht bald mein Baby im Arm zu halten und mir vorgenommen bei der nächsten Wehe wieder Alles zu geben. Sabine hat mich hierbei darin bestärkt auf meinen Körper zu hören und das zu tun, was er mir sagt. Ich weiß noch, wie ich um 0:45 Uhr auf die Uhr geschaut habe und verzweifelt fragte, wie lange es noch dauern würde, da ich das nicht mehr lange aushalten würde. Meine Freundin und Sabine antworteten darauf nur, dass wir jetzt mal mein Kind auf die Welt bringen. Sie wussten, dass ich kurz davor stand! Nur wenige Wehen später, um 0:57Uhr war es dann geschafft und unsere Skara kam komplett mit einer letzten Wehe im Wasser zur Welt. Ich war so erleichtert! Den Moment, in dem Sabine unser Baby aus dem Wasser gezogen und mir auf den Arm gelegt hat, werde ich nie vergessen. Im Anschluss war es für mich wunderschön und entspannt, in mein eigenes Bett gehen zu können, meinen Mann bei mir zu haben und die ersten gemeinsamen Stunden bereits zu Hause verbringen zu können. Sabine hat uns mit allen notwendigen Dingen versorgt, nach meinem Befinden geschaut und mich untersucht. Ich bin unendlich dankbar, dass alles so geklappt hat und wir unsere erste Geburt auf diese Weise erleben durften. Alle Mütter möchte ich darin bestärken auf ihren Körper zu vertrauen, keine Angst zu haben und das Wunder der Natur geschehen zu lassen!