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Geburt von Aaron

Nach der schönen und schnellen Geburt unseres ersten Sohnes im Geburtshaus in Stuttgart, wünschten wir uns für unser nächstes Kind eine Hausgeburt, da wir nicht sicher waren, ob beim Zweiten die Zeit reicht um noch nach Stuttgart zu fahren und da es zu Hause doch am schönsten ist.

Da für uns die Geburt ein natürlicher Prozess ist, der am besten in vertrauter Umgebung und mit viel Ruhe und Entspannung gelingt, war es für uns schon beim ersten Kind klar, dass wir nicht in die Klinik möchten.

Bereits in der 8. Woche haben wir uns um eine Hebamme für die Hausgeburt aus unserem Umkreis bemüht, jedoch nur Absagen bekommen. Entweder waren sie selber im Mutterschutz, machten Weiterbildungen, Urlaub oder haben die Hausgeburtsbetreuung aufgegeben. So wurde unser Radius immer größer und eine Bekannte hat uns dann noch Sabine empfohlen, die uns glücklicherweise zusagte!

Schon bald war die erste Vorsorgeuntersuchung. Es kam eine fröhliche und entspannte Hebamme zusammen mit einer Schülerin. Wir haben uns bei Sabine gleich wohl und sicher aufgehoben gefühlt und so stand der Hausgeburt nichts mehr im Wege.

Die folgenden Wochen und Monate verliefen unkompliziert und wie im Flug und die Geburt rückte immer näher. Schon zu Anfang der Schwangerschaft habe ich immer gedacht, dass unser Kind vor dem Termin kommen wird und mit jedem Monat, der verging war ich davon überzeugter. Wir besorgten also noch rechtzeitig die letzten Dinge für die Hausgeburt und am 12.12.2018, dreieinhalb Wochen vor dem Termin begannen nachts die ersten Wehen mit Abständten von 5-10 Minuten.

Am Morgen legte ich mich erstmal in die Badewanne um zu schauen was passiert. Bei unserem ersten Sohn begannen die ersten Wehen 3 Tage vor der Geburt und kamen und gingen. So sollte es wohl dieses Mal auch Laufen. Ich informierte Sabine und sagte, dass ich mich melde, sobald es mehr wird. Mit den Wehen ging es dann mal mehr mal weniger weiter. Langsam wurde ich doch etwas ungeduldig. Am vierten Tag erzählte mir meine Mutter, dass sie es bei jedem von uns circa zwei Wochen vor der Geburt so erlebt hatte. "Puh...noch anderthalb Wochen so weiter" dachte ich mir "dann dauerts eben doch noch" und entschied mich meinen Sauerteig zum Brotbacken für den nächsten Tag anzusetzen. Vorher hatte ich mich nie getraut, da ich immer dachte, es wird wohl bald losgehen. Kaum hatte ich mich mit meiner Situation abgefunden und den Teig gemacht, begannen die Wehen stärker zu werden. Am Abend dann etwa alle 4 Minuten. Ich telefonierte mit Sabine und überlegte noch ob wir unseren Sohn schon meinen Schwiegereltern zum Schlafen bringen, ließ ihn dann aber doch da.

In der Nacht fand ich nur wenig Schlaf, da die Wehen langsam stärker wurden. Außerdem wurde es sehr kalt in unserer Wohnung und ich stellte fest, dass die Heizung ausgefallen war. Ich begann also mit Backofen und Heizlüfter zu heizen, sodass es für die Geburt nicht zu kalt war. Außerdem zündete ich ein paar Kerzen an und machte schöne Musik an. Um 7 Uhr morgens entschied ich mich dann meinen Mann zu wecken, dass er seine Eltern anruft um unseren Sohn zu holen. Eine Stunde später holten sie ihn ab. Ich musste mittlerweile die Wehen gut veratmen. Um halb 9 rief ich Sabine an, dass es jetzt wohl doch an der Zeit sei vorbeizukommen. Um viertel nach 9 war sie glücklicherweise auch schon da. Die Wehen wurden immer stärker. Im Wissen, dass Sabine da ist und in der wohligen Atmosphäre unseres Wohnzimmers mit Kerzenlicht und Musik, konnte ich mich nun ganz auf die Wehen einlassen und entspannen, sodass um viertel nach 10 unser zweiter Sohn das Licht der Welt erblickte.

Nach der Geburt legte ich mich mit dem Kleinen aufs Sofa, der fast sofort anfing nach der Brust zu suchen. Nachdem die Plazenta noch etwas auf sich warten ließ und Sabine einen kleinen Riss mit ein paar Stichen versorgt hatte, begleitete sie mich noch zum Duschen. Anschließend wurde der kleine Mann noch vermessen und danach machte sich Sabine wieder auf den Weg zu ihren weiteren Terminen und ließ uns unser Glück zu dritt genießen.

Sabine war während der Schwangerschaft und Geburt immer für uns da und gab uns das Gefühl bei Ihr sicher aufgehoben zu sein. Sie stärkte unser Vertrauen in eine Hausgeburt und ließ uns dadurch dieses Wunder ganz in Ruhe und schöner Atmosphäre zu Hause erleben. Dafür sind wir ihr von Herzen dankbar!

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